
Highland Park 12 Jahre – Ein Klassiker von den Orkney-Inseln
Geschichte, Herstellung und Tastingnotes eines legendären Single Malts
Highland Park – allein der Name ruft Bilder von windgepeitschten Klippen, rauer See und uralten Steinlandschaften hervor. Auf den ersten Blick ist die Brennerei im beschaulichen Westen Kirkwalls, der Hauptstadt der Inselgruppe Orkney, ein unscheinbares Relikt vergangener Zeiten. Doch wer sich eingehender mit ihr beschäftigt, entdeckt eine der traditionsreichsten und außergewöhnlichsten Whisky-Destillerien der Welt.
Die Geschichte von Highland Park
Die Legenden rund um Highland Park beginnen im späten 18. Jahrhundert. Es ist die Zeit der Schmuggler und Rebellen, als hohe Verbrauchsteuern auf Whisky zur Finanzierung der Napoleonischen Kriege eingeführt werden. Magnus Eunson, der als Kirchenmann und heimlicher Brenner gleichermaßen bekannt ist, gilt als Gründer der Brennerei. In den Annalen heißt es, er habe Fässer unter der Kirchenkanzel versteckt, während er sonntags predigte – ein Bild, das bis heute für den Schalk und Mut der Orkadianer steht.
1826 erhielt die Brennerei die offizielle Lizenz. Robert Borwick, der neue Besitzer, brachte Ordnung in das zuvor wilde Treiben. Sein Schwiegersohn, Exciseman John Robertson, war es ironischerweise, der viele seiner ehemaligen Schmugglerkollegen aus der Region vertrieb. Doch die Liebe zum Whisky und zur Tradition blieb – und Highland Park entwickelte sich zu einer festen Größe in der Welt des Scotch.
Die Besonderheiten der Herstellung
Highland Park ist eine der nördlichsten Brennereien der Welt, geprägt von der Eigenwilligkeit der Orkney-Inseln. Hier weht ein rauer Wind, das Meer ist stets präsent, und das Klima ist beständig kühl. Das spiegelt sich im Charakter des Whiskys wider.
Eines der markantesten Merkmale ist die Verwendung von hartem Wasser – eine Seltenheit in der schottischen Whiskylandschaft, die vor allem für ihre weichen Wasserquellen bekannt ist. Dieses harte Wasser stammt aus lokalen Quellen und trägt zur Struktur und Komplexität des Whiskys bei.
Noch bemerkenswerter ist die traditionelle Herstellung: Die gemälzte Gerste wird auf klassischen Malzböden zum Keimen gebracht – ein Verfahren, das heute nur noch wenige Brennereien pflegen. Die Gerste wird anschließend über einem Feuer getrocknet, das mit lokalem, aromatischem Heidetorf befeuert wird. Dieser Torf, der Heidekraut und andere Pflanzen enthält, verleiht dem Highland Park seinen unverwechselbar sanften, floralen Rauchcharakter – subtiler als der kräftige Torf vieler Islay-Whiskys und doch deutlich präsent.
Der Highland Park 12 Jahre – Ein moderner Klassiker
1979 wurde der Highland Park 12 Jahre erstmals abgefüllt. Seither bildet er das Rückgrat des Sortiments – eine Standardabfüllung, die weltweit für ihre Ausgewogenheit und Beständigkeit geschätzt wird. Für viele ist dieser Whisky ein Referenzpunkt, ein Maßstab, an dem sich andere Single Malts messen lassen müssen.
Als sogenannter „Vatted Malt“ vereint der Highland Park 12 Jahre verschiedene Single Malt Whiskys, von denen der jüngste mindestens zwölf Jahre im Fass gereift ist. Diese Reife verleiht ihm Tiefe und Komplexität, ohne seine lebendige Frische zu verlieren.
Die Magie der Mischung
Die Kunst des Blendings ist bei Highland Park eine eigene Wissenschaft. Die verwendeten Fässer stammen häufig aus europäischer und amerikanischer Eiche und waren zuvor mit Sherry belegt. Diese Kombination bringt eine feine Balance aus Süße, Würze und Holzaromen hervor. Jedes Fass wird sorgfältig gewählt, um den unverkennbaren Charakter des Hauses zu bewahren.
Handwerk und Hingabe
Trotz moderner Technik bleibt vieles Handarbeit: Das Wenden der Gerste auf den Böden, die Überwachung des Torffeuers, die Kontrolle der Destillation. Die Brennmeister*innen achten mit geschultem Auge und feiner Nase darauf, dass jede Charge die Handschrift von Highland Park trägt.
Tastingnotes – Ein sensorisches Abenteuer
Farbe: Bernstein – ein warmes, tiefes Gold, das im Glas funkelt und an den Sonnenuntergang über den Orkney-Inseln erinnert.
Aroma: Schon beim ersten Schnuppern steigen süße, rauchige Noten in die Nase. Der Torf ist präsent, aber nicht aufdringlich, vielmehr elegant verwoben mit fruchtigen Anklängen von Orange. Eine subtile Sherrysüße und feine Vanillearomen entfalten sich, begleitet von einer Spur Zimt, die dem Bouquet eine würzige Tiefe verleiht.
Geschmack: Am Gaumen baut sich der Torfrauch weiter auf und wird vom malzigen Grundton getragen. Eichenholz gibt Struktur und sorgt für einen Hauch herber Eleganz, während Zitrusnoten von Zitrone einen frischen Akzent setzen. Die Vanille bleibt erhalten und wird durch eine Auswahl an Gewürzen bereichert – Muskat, ein Hauch von Nelke, vielleicht sogar ein wenig Ingwer. Die Textur ist weich, fast cremig, und lädt dazu ein, den Whisky langsam im Mund zu bewegen.
Abgang: Der Abschluss ist lang und satt – ein Nachklang, der Wellen verschiedener Aromen an den Gaumen spült. Der Rauch bleibt als leiser Schatten zurück, während sich süße, würzige und holzige Noten miteinander vermischen. Es ist ein Abgang, der zum Nachdenken einlädt und Lust auf den nächsten Schluck macht.
Highland Park 12 Jahre im Kontext
Wer sich auf die Reise zum Highland Park 12 Jahre begibt, taucht ein in die Geschichte und das Wesen der Orkney-Inseln. Dieser Whisky ist mehr als ein Getränk – er ist ein Stück lebendiger Kultur, ein Synonym für Handwerkskunst und nordische Leidenschaft. In seiner ausgewogenen Komplexität vereint er die Salzigkeit des Meeres, die Wildheit der Insel und die Wärme der Menschen, die ihn seit Generationen herstellen.
Viele Genießer*innen betrachten den Highland Park 12 Jahre als idealen Einstieg in die Welt der rauchigen Single Malts. Sein Rauch ist weniger fordernd als bei manch anderen Vertretern, während die süßen und fruchtigen Noten auch Einsteiger*innen begeistern. Gleichzeitig bietet er Kenner*innen genug Tiefe und Vielschichtigkeit, um immer wieder neue Facetten zu entdecken.
Fazit
Der Highland Park 12 Jahre ist ein zeitloser Dram – ein Whisky, der klassische Werte bewahrt und doch nie altmodisch wirkt. Er verkörpert die Seele der Orkney-Inseln und ist ein Muss für alle, die das Außergewöhnliche im Alltäglichen suchen. Wer ihn probiert, schmeckt Geschichte, Handwerk und die wilde Schönheit des Nordens – ein Genuss, der lange nachhallt.
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